Mit diesem WEMAG-Presseartikel wünschen wir morgen und Mittwoch all unseren Schüler*innen aus 12 Teams zwei tolle Tage beim Landeswettbewerb „Jugend forscht“ und drücken kräftig die Daumen!
„Felix Meyer und Jannis Klatt vom John-Brinckman-Gymnasium Güstrow sind auf der Suche nach alternativen Treibstoffen. „Wir haben zunächst mit Wasserstoff begonnen und versucht, die dafür erforderlichen Bauteile in einem Auto unterzubringen“, berichtet Felix Meyer. „Bei unseren theoretischen Betrachtungen und Berechnungen mussten wir schnell feststellen, dass der Energieverlust einfach zu hoch ist und das Auto nur sehr wenig Platz für den Einbau der Anlage bietet“, ergänzt Jannis Klatt. Deshalb sind die beiden Schüler auf Containerschiffe umgestiegen. Die stoßen ebenfalls klimaschädliches Kohlendioxid aus, besitzen aber mehr Platz für die Montage der erforderlichen Anlagen.
Seit dem Herbst 2018 beschäftigen sich die Gymnasiasten während des Wahlpflichtunterrichts im Kurs „Forschendes Lernen“ intensiv mit diesem Thema. Dieser Unterricht wird geleitet von Conny Eigler, Projektmanagerin Netzwerke und Schülerprojekte am BilSE-Institut für Bildung und Forschung GmbH.
Durch ihre Initiative sind die Schüler auf Deutschlands größten Nachwuchswettbewerb aufmerksam geworden, was zugleich deren Ehrgeiz geweckt hat. Mit ihrem Projekt wollen sie im März in Rostock beim Landeswettbewerb „Jugend forscht – Schüler experimentieren“ im Fachgebiet Geo- und Raumwissenschaften die Ergebnisse ihrer Forschungsarbeit vorstellen. „Wir kommen den Schülern unter anderem bei Freistellungen entgegen. Auch die Schulleitung fördert das Engagement der jungen Leute“, sagt Betreuungslehrerin Kathrin Zeitel-Nehls. Für die Fachschaftsleiterin im Bereich Chemie ist die Teilnahme bei „Jugend forscht“ nicht nur ein Blick über den Tellerrand, sondern eine wichtige Ergänzung der Persönlichkeitsentwicklung.
„Unser Ziel ist es, die Kohlenstoffdioxid-Bilanz von Schiffen auf null Prozent zu reduzieren, sodass diese umweltfreundlich sind“, umreißt Felix Meyer die Aufgabe. Ihr Szenario sieht so aus, dass drei der vier Schiffstanks mit verflüssigtem Erdgas gefüllt sind. Im vierten Tank wird das bei der Verbrennung entstehende Kohlenstoffdioxid gespeichert. Ist ein Tank leer, dient er zur Aufnahme von Kohlenstoffdioxid, das später durch Zugabe von Wasserstoff zur Herstellung von Methan verwendet wird. Dieser Prozess soll in einer stationären Anlage am Hafen stattfinden. „Den Strom für diese Anlage gewinnen wir aus regenerativen Energien, wie zum Beispiel Windkraftanlagen. Wenn der Prozess abgeschlossen ist, erhalten wir Methan, das wieder dem Schiff als Kraftstoff zugeführt werden kann“, erläutert Jannis Klatt.
Conny Eigler brachte die beiden Schüler der 10. Klasse für ein Gespräch mit Prof. Dr.-Ing. Bert Buchholz, Leiter des Lehrstuhls für Kolbenmaschinen und Verbrennungsmotoren der Universität Rostock, zusammen. „Der Professor hat uns sogar angeboten, dass wir an einem Prüfstand im Labor praktische Versuche durchführen können“, freut sich Felix Meyer. Mit Expertenrat stand dem jungen Forscherteam ebenfalls Prof. Dr. Udo Kragl, Prorektor für Forschung und Wissenstransfer der Universität Rostock, zur Seite. Als Leiter der Abteilung Technische und Analytische Chemie konnte er viele Hinweise geben. Doch zunächst müssen noch weitere Berechnungen durchgeführt, die Projektarbeit fertiggeschrieben und die Präsentation für den Wettbewerb vorbereitet werden.“
(Artikel: WEMAG/Stephan Rudolph-Kramer )
weitere Links:
https://www.wemag.com/aktuelles-presse/30-landeswettbewerb-jugend-forscht-schueler-experimentieren
https://www.svz.de/lokales/guestrower-anzeiger/methan-als-gruener-treibstoff-id27504827.html